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Berkenthin am Elbe-Lübeck-Kanal

Der beste Ausgangspunkt für einen Bummel durch Berkenthin ist die Amtsverwaltung, die im Ortskern direkt an der Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal liegt. Es sind nur etwa 200 Meter zu Fuß durch den Dorfpark bis zum Kanal und zur Schleuse. Für groß und klein ist es sehr interessant, zu beobachten, wie hier Frachtschiffe, Jachten und auch Paddelboote geschleust werden.

Gleich neben der Schleuse steht das erste Kunstwerk am Kanal: Der große Kanal-Hering. Er wurde 2003 von dem Künstler Tim Adam aus Kählstorf geschaffen und ist begründet in „Kunst im öffentlichen Raum“ zum Ausbau der Stecknitz-Schule. Seine Idee war, mit der Skulptur an die Geschichte Berkenthins zu erinnern. Auf dem Kanal, der im Mittelalter noch der windungsreiche Stecknitz-Kanal war, wurde das „weiße Gold“, das Salz aus Lüneburg, auf Booten von Lauenburg nach Lübeck transportiert. Von dort kam es über die Ostsee in die Anrainer-Staaten. Salz war im Mittelalter sehr wertvoll, denn es war das einzige Mittel, um Fisch und Fleisch haltbar zu machen. Durch den Handel mit Salz kamen die Städte Lübeck und Lüneburg seinerzeit zu ihrem Reichtum. Und auch die Orte an den Handelsstraßen, wie zum Beispiel Berkenthin, profitierten ein bisschen vom Salzhandel. Auf dem Rückweg hatten die Boote oft Salz-Heringe als Fracht an Bord. Das ist das Thema des Kunstwerks. Und seine Aufteilung in Segmente soll verdeutlichen, dass der Kanal durch Schleusen unterteilt ist. Der Name Stecknitz-Region basiert auf der Namensgebung des Zusammenschlusses der Berkenthiner und Krummesser Schule zur Stecknitz-Schule.

Wahrzeichen von Berkenthin und Logo der Stecknitz-Region, der Kanalhering von Tim Adam.
Das Brückendenkmal aus ungebrannten Ziegeln des Künstlers Rolf Hackauf.

Die Skulptur des Kanal-Herings wurde zum Logo der Stecknitz-Region. Nicht nur der TouristService, auch das Amt und die Schule verwenden den Kanal-Hering als Markenzeichen, das man mittlerweile sogar auf einer Fahne, auf Krawatten, T-Shirts usw. findet.

Der heute gut ausgebaute Weg entlang des Kanals war einst der Treidelpfad. Menschen, Pferde und Ochsen zogen von hier aus früher die Boote. Motoren gab es noch nicht und zum Segeln war der enge Kanal mit seinen vielen Windungen nicht geeignet. Nur durch Treideln, Rudern oder Staken mit langen Stangen konnte man die Boote bewegen.

Etwa 100 Meter weiter in Richtung Kirche steht das nächste Kunstwerk: Das Brückendenkmal. Es wurde 1999 von dem Maler und Bildhauer Rolf Hackauf aus Göldenitz und rund 100 Kindern und Erwachsenen errichtet. Ungebrannte Ziegelsteine sind kreativ zum Thema „Brücken“ gestaltet, dann gebrannt und zum Denkmal zusammengefügt worden. Kinder haben zusammen mit dem Künstler Thomas Jaspert aus Bockel die „Eichenbohle“ geschaffen, die kurz vor der Kirchsteigbrücke am Wegesrand steht. Beim Kanalfest 2003 war es die Aufgabe, Motive zum Thema „Wasser“ in die Eichenbohle zu schnitzen und sie zu bemalen.

Die Maria-Magdalenen-Kirche ist das älteste Gebäude in Berkenthin.
Magdalenenkirche in Berkenthin
Das Innere der Maria-Magdalenen-Kirche mit dem mittelalterlichen Wandmalereien.

Ein weiteres Kunstwerk von viel größerer Bedeutung und mit rund 800jähriger Geschichte ist die frühgotische Maria-Magdalenen-Kirche. Über die schöne auch schon über 100 Jahre alte Kirchsteigbrücke ist sie nach gut 100 Metern vom Wanderweg aus erreicht . Neben ihr findet man noch die Begräbnisstätte der Stecknitz-Fahrer aus längst vergangenen Zeiten. Es lohnt sich, die Kirche mit ihren mittelalterlichen Wandmalereien, dem Baumstammkreuz aus dem 14. und der Maria-Magdalenen-Statue aus dem 15. Jahrhundert zu besichtigen. Auch der Taufengel von 1734 ist ein kunsthistorisches Kleinod. Während der Sommermonate ist die Kirche täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen für Gruppen sind auf Anfrage (Tel. 04544/344; dienstags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr) möglich. Gottesdienste finden an jedem Sonn- und Feiertag um 9.30 Uhr statt.

Ja, noch vor einiger Zeit hatten wir in Berkenthin 2 gastronomische Angebote, die weit über unsere Region hinaus ihren Namen hatten. Aber Meier´s Gasthof und Calli Hack bieten keine Speisen mehr an.

Aber deshalb müssen Sie in Berkenthin nicht auf gutes Essen verzichten. Das „Landhaus“, Oldesloer Straße 28 (B 208) hat Pizzen, Schnitzel, Riesen-Currywurst und Salate auf der Speisekarte (Öffnungszeiten Montag bis Freitag 12 bis 14 Uhr, und 17 bis 20 Uhr. Das Bistro Mediterano (neben der Tankstelle an der B 208), die richtige Adresse für den eiligen Gast, bietet wechselnden Mittagstisch und kleine Gerichte Dienstag bis Sonntag von 11:30 bis 21 Uhr. Und dann gibt es auch noch die „Gaststätte im Sportzentrum“, die wochentags (außer Montag) um 17 Uhr, Samstag und Sonntag um 12 Uhr öffnet und eine recht umfangreiche Speisekarte bietet, und jetzt auch eine Außenfläche mit garantiertem Sonnenuntergang.

Eine Besonderheit des kleinen Ortes ist es, dass man auf den Koppeln Tiere aus vier Kontinenten sieht. Ein Tierarzt hält hier Wasserbüffel, die eigentlich in Asien zuhause sind, Kamele und Zebras, die man eher in Afrika vermuten würde, gewaltige Bisons, die doch nach Amerika gehören, und neben den üblichen Pferden und Rindern, die hier wirklich Heimrecht haben, auch noch verschiedene Arten von Eseln und die zotteligen Highland-Rinder, die an Schottland erinnern.

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